Das Land

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Die ca. 270.000 Einwohner (1998) entsprechen einer Bevölkerungsdichte von ca. 850 Einwohner pro km² . Das jährliche Bevölkerungswachstum beträgt im Durchschnitt ca. 3 % (1980 bis 1998). Die Amts- und Landessprache ist Dhivehi, eine Sonderform der singhalesischen Sprache mit Elementen von Urudu, Latain und Arabisch. Die Handelssprache ist Englisch. Die Schrift Thaana, ist eine Anlehnung an die arabische Schrift. Ethnisch gesehen, besteht die Bevölkerung aus einer Mischung aus Singhalesen, Arabern und Schwarzen. Bevölkerung besteht zu 100 % aus sunnitischen Muslimen, der Islam ist Staatsreligion. Male, die "Hauptstadt-Insel", ist ein nur 1,7 km x 1,0 km großes Eiland, auf dem ca. 70.000 Menschen (1999) leben.

Geschichte

Die Besiedlung der Malediven fand ihren Anfang im 5. Jahrhundert v. Chr., als sich buddhistische Fischer aus Indien und der Insel Ceylon (dem heutigen Sri Lanka) auf den Inseln niederließen. Im 12. Jahrhundert errichteten arabische Kaufleute ein Sultanat auf den Inseln und führten den Islam ein. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts versuchten die Portugiesen eine ständige Niederlassung auf den Inseln zu errichten, daraufhin kam es zu einem Guerillakrieg, in dem die Portugiesen scheiterten. Erst im 17. Jahrhundert schaffte es ein europäisches Land, die Inseln zu unterwerfen. Die Niederlande machten aus dem maledivischen Sultanat ein Protektorat, nachdem sie auch schon Ceylon besetzt hatten. Im Jahre 1754 kamen die Malediven unter französische Besatzung. 1932 erhielten die Malediven ihre erste Verfassung von Sultan Mohammed Shamsudeen III. 1942 errichtete das Vereinigte Königreich einen Militärflughafen auf der Insel Gan. 1953 wurde die Republik ausgerufen. Daraufhin übernahm ein Verwandter des Sultans das Präsidentenamt. Nach einer Volksabstimmung wurde jedoch wieder das Sultanat eingeführt und Mohammed Farid Didi wurde erneut Sultan. Drei Jahre später, 1956, erhielten die Malediven innere Autonomie, jedoch errichtete das Vereinigte Königreich weitere Militärflughäfen. 1963 verließ das Vereinigte Königreich die Inseln und die Malediven traten dem Colombo-Plan bei. Zwei Jahre später wurden die Malediven unabhängig. Per Verfassungsänderung wurde 1968 das Sultanat in eine Republik umgewandelt. Somit kam es zum Ende der über 250 Jahre langen Herrschaft der Didi. Amir Ibrahim Nasir wurde Staats- und Regierungschef. Ein Jahr später wurde die Republik unter dem Namen Malediven erneut ausgerufen. Ab 1972 begann die Zeit des Massentourismus auf den Inseln. Außerdem wurden in diesem Jahr die Ämter des Staatsoberhauptes und des Regierungschefs getrennt. Drei Jahre später wurde das Amt des Regierungschef wieder abgeschafft und der Präsident übernahm dieses Amt. 1976 verließen die Briten das Land endgültig, da ihre 30-jährige Nutzungszeit der Militärflughäfen abgelaufen war. 1982 traten die Malediven dem Commonwealth bei. In der Hauptstadt Malé fand 1989 eine internationale Konferenz wegen der Bedrohung der Inseln durch den steigenden Meeresspiegel statt. Am 26. Dezember 2004 wurden zahlreiche Siedlungen und Touristenresorts auf den Inseln durch eine Flutwelle in Folge eines Seebebens im Indischen Ozean stark beschädigt oder zerstört.

Staat

Im Januar 1998 trat eine neue Verfassung in Kraft. Regierungsform blieb die Präsidialrepublik. Der Staatspräsident und Regierungschef hat die uneingeschränkte Macht über die Exekutive. Er wird von einem Einkammerparlament, der Majilis, auf 5 Jahre gewählt, das aus 50 Mitgliedern besteht, von denen 42 gewählt sind und 8 vom Präsidenten eingesetzt. Nach der Wahl muss sich der Präsident noch einer Volksabstimmung stellen. Auf den Malediven gibt es keine Parteien, obwohl deren Bildung erlaubt ist. Außerdem gibt es Grundrechte wie die freie Entfaltung der Persönlichkeit und die Redefreiheit innerhalb der islamischen Regeln. Am 13. August 2004 kam es zu Demonstrationen für die Meinungsfreiheit, woraufhin eine Ausgangssperre verhängt und Demonstranten inhaftiert wurden.

Staatsoberhäupter

Regierungszeit Name Lebensdaten
1932 - 1953 Sultan Mohammed Shamsudeen III k.A.
1954 - 1968 Sultan Mohammed Farid Didi k.A. - 1969
1968  -1978 Amir Ibrahim Nasir 1926 - 
1978 - 2008 Maumoon Abdul Gayoom 1937 - 
2008 -  Mohammed Nasheed 1967 -