Flug
Wir sind zusammen mit unseren beiden Söhnen mit der A320 der Edelweiss Air von Zürich nach Male geflogen. Die Maschine war, da keine Ferienzeit war, nicht ganz ausgebucht und wir bekamen eine ganze Viererreihe für uns, obwohl die Kleinen gratis fliegen. Man kann vorher Sitze für CHF 50.- vorreservieren lassen, was wir auch getan haben, dann aber im Endeffekt nicht brauchten. Für die Kleinen gab es spezielles Essen plus 10kg Freigepäck.
Der Flieger selber kann mit Sri Lankan oder natürlich Emirates nicht mithalten. Es gibt kein Bord Entertainment System (abgesehen vom Bordradio) und auf kleine LCD Bildschirmen an der Decke wurden zwei Filme der Kategorie „Frauenversteher“ gezeigt. War uns aber egal, da wir ja unser eigenes Entertainment in Form der beiden Jungs dabei hatten. Der Hinflug war nachts und somit konnten wir etwas schlafen, naja zumindest die Kleinen. Der Rückflug war dann tagsüber und und wir mussten pausenlos mit den Kleinen spielen, aber das wussten wir ja im voraus.
Transfer
In Hulhule angekommen haben sich unsere beiden Kleinen bewährt, wir konnten an allen vorbei und zuerst durch die Passkontrolle ;-)
Embudu ist nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt und somit stand uns nur ein kurzer Bootstransfer auf der Noor X bevor. Dieser wurde vom Hotel organisiert und alles klappte – wie immer – tadellos. Nach einer Dreiviertelstunde waren wir auf der Insel und wurden in der provisorischen Rezeption in Empfang genommen. Das ist der Vorteil von Embudu, 2 Stunden nach der Landung ist man schon am Strand.
Unterkunft
Um es kurz zu machen, die Superior Bungalows sind ins Sachen Qualität und Komfort schlichtweg unterirdisch. In Europa würde man so etwas mit viel Wohlwollen als „Absteige“ bezeichnen. Mein Schwager war in einem renoviertem Standard Bungalow, welches mit Abstand besser war – und billiger. Die Superior Bungalows sind effektiv ihr Geld nicht wert. Die Wasserbunglaows wurden inzwischen ebenfalls renoviert und machen von aussen einen guten Eindruck.
Essen
Das Essen wurde viel besser! Abwechslungsreich und vielseitig präsentierte sich uns das Buffet. Die Embudu Crew wurde sogar als die beste der Malediven ausgezeichnet. Nicht schlecht für eine Dreisterne Insel! Morgens gab Kontinental- und auch englisch/amerikanisches Frühstück.
Mittags dann eher eine leichte Auswahl an Speisen mit Reis, Gemüse sowie Fleisch und Fisch. Abends das Ganze in ähnlichem Stil aber üppiger und es gab mehrere Themenabende, wie bspw. „Italian“ oder „Sri Lankan“ Night.
Insel
Wie immer wird irgendwo etwas umgebaut, aber das ist auf den Malediven halt so. Ansonsten ist die Insel in einem sehr guten Zustand und auch der Strand ist – trotz dass Embudu keine Wellenbrecher hat – immer noch vorhanden.
Tauchen
Zehn Jahre nach dem Coral Bleeching, sieht man von der „Katastrophe“ nicht mehr viel. Die Riffe haben sich sehr gut erholt und nur noch der Mensch steht einer vollständigen Genesung im Weg.
Die Basis wird immer noch durch Diverland Embudu betrieben und auch die Tauchplätze, welche angefahren werden haben sich nicht gross verändert. Wenn ich schreibe nichts hat sich bei der Tauchbasis verändert, dann stimmt das aber nicht ganz. Etwas hat sich stark verändert, nämlich die Preise. Seit dem letzten Besuch auf Embudu hat sich das Tauchen um mehr als 50% verteuert. Dafür ist das Personal jetzt sehr bedacht, die Tauchgänge möglichst kurz zu halten, d.h. man geht möglichst viel im Embudu Kanal tauchen, das ist nur 15 Minuten weg. Dafür kann man aber trotzdem den vollen Preis verlangen. Auch die Toleranz der Guides lässt zu wünschen übrig. Die sechzig Minuten werden – im Namen der Sicherheit – durchgedrückt. Da hilft es wenig die Deko-Boje bei T+59 Minuten hoch zuschiessen und danach einen gemütlichen Sicherheitsstopp einzulegen. Man wollte uns doch tatsächlich glauben machen, dass man bei 62 Minuten eine gross angelegte Suchaktion starten wolle (obwohl die Boje ja gut sichtbar ist). Andere Tauchgänge, wie der Embudu Express werden im vornherein auf 35 Minuten beschränkt und keinem Taucher wird ein Blauwasser Aufstieg zugetraut, egal wieviele hundert Tauchgänge man schon gemacht hat.
Auf die Rechnung, immerhin habe ich auf Embudu insgesamt über 150 Tauchgänge gemacht, gab es schlappe zehn Prozent Rabatt.
Der Manta Point im Süden bei Ghuli wird nicht mehr angefahren, da es dort keine Mantas mehr gibt. Haie sind ebenfalls einmal mehr seltener geworden, was aber nicht verwundert. Gefischt und gefinnt wird jetzt überall auf den Malediven, sogar vor den Touristeninseln und das nicht mal versteckt. Offensichtlich ist dies jetzt überall erlaubt oder zumindest geduldet.
Wetter
Klar, weder die Insel oder die Tauchbasis noch die Fluggesellschaft kann für das Wetter verantwortlich gemacht werden. Eigentlich schade, das hätte Pluspunkte gegeben! Obwohl im Juni die Hauptregenzeit ist, hatten wir ausserordentlich gutes Wetter mit ein wenig Schauern, aber das hat vielleicht alles in allem einen halben Tag von den drei Wochen ausgemacht.
Fazit
Für uns war's das mit Embudu. Es riecht dort ein bisschen nach Abzocke. Auf der Internetseite steht beispielsweise, dass Kinder unter zwei Jahren gratis sind und dann feststellt, dass man für eine Zweier Bungalow mit Dreier Belegung zahlen muss, dann ist das schon höchst unseriös.
Es gibt ja auch noch andere, schöne Destinationen auf der Welt. Solange dort die Unterwasserwelt von den einheimischen Fischern zerstört wird, wird man uns dort nicht mehr sehen. Ein totes Meer brauche ich nicht, da kann ich auch in einen einheimischen See tauchen gehen.