Die Route der MS Number One führt bei der Brother Islands Tour nach Süden über Safaga bis auf die Höhe von El Quseir. Da die Tauchgänge bei den Brother Islands sehr anspruchsvoll sind, taucht man sich an einem der einfacheren Riffe vor Hurgadha oder Safaga erst einmal ein.
Dies gilt auch für das Austauchen. Aus verschiedenen Gründen wird bereits am Donnerstag die Rückreise in Richtung ägyptisches Festland angetreten. Dies lässt dann noch Zeit übrig für 2 Tauchgänge am Freitag. Ab Freitag Nachmittag wird dann nicht mehr getaucht, damit sich der Körper vor dem Rückflug vom Stickstoff entsättigen kann, der nach der intensiven Tauchwoche reichlich im Gewebe vorhanden ist.
Die vorgelagerten Riffe sind teilweise sehr bekannt, und wie erwähnt ist das Tauchen bei den Brothers nichts für Anfänger. Dies hauptsächlich aus folgenden Gründen:
- Da sich die Brothers mitten im Roten Meer befinden, handelt es sich um Hochseetauchen, d.h. man muss mit den Strömungen klar kommen. Wird man abgetrieben, kann es unter Umständen zu sehr gefährlichen Situationen kommen, da das Boot die Taucheer nicht mehr finden kann. Dies erfordert spezielle Ausrüstung (Blitz-Signale, Trillerpfeiffen oder sogar Signalraketen). Hier ist Disziplin gefordert, dass man zur Zeit dort auftaucht, wo es vereinbart wurde.
- Die Tauchspots liegen zum Teil recht tief. Um beispielsweise Drescherhaie zu beobachten, muss man schon tiefer als dreissig Meter tauchen. Für grosse Fächerkorallen sind fünzig und mehr Meter nötig. Auch hier muss wieder Disziplin gehalten werden. Die MS Number One verfügt über keine Druckkammer. Passiert eine Dekompressions-Unfall kann der Taucher nur mit Sauerstoff behandelt werden. Die Fahrt bis zur nächsten Druckkammer dauert einen Tag, was bei schweren Unfällen lange zu spät ist.
- Zum Hochseetauchen gehören auch Hochseefische, hier im speziellen Hochseehaie. Ich habe zwar noch nie eine brenzlige Situation mit dem perfekten Fisch erlebt, aber jedem dürfte der Atem kurz stocken, wenn er zum ersten mal einem Hochsee Weissspitzenhai oder einem Seidenhai trifft, die weit über drei Meter lang sind. Mir selber erging das so, als ich während einer Mittagspause schnorchelnd mit der Kamera nach dem Hochsee Weissspitzenhai Ausschau gehalten habe und plötzlich in Begleitschaft eines Seidenhai gelangte. Das Gefült alleine mit dem Hai zu sein war doch ein besonderes.
Getaucht wird mit Pressluft aber auch Nitrox, wobei letzteres aufgrund der Tiefen weniger in Frage kommt. Speziell möchte ich hier die 20l Tanks erwähnen, welche Tauchgänge über zwei Stunden ermöglichen. Geleitet werden die Tauchgänge von einem deutschsprachigen Tauchlehrer.
 |
